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Mit
Energie haushalten
Fragen:
Wie wird eine Klimaanlage im Auto üblicherweise geregelt?
? Durch an- und abschalten des Kompressors, ähnlich wie bei
einem Haushaltskühlschrank? Durch eine Drehzahlregelung des
Kompressors? Oder durch regeln des Verdampfungsdruckes? Oder etwa
durch zumischen von heißem, komprimierten Kühlmittelgas
zur Saugseite des Kompressors? Oder überhaupt nicht?
Warum
findet man auf den Hotelinseln der Malediven weder Solarzellen
zur Warmwassererzeugung noch Umkehrosmoseanlagen zur Meerwasserentsalzung?
Hilft
es wirklich – wie die Werbung verspricht – das Maschinenspülmittel
zu wechseln, wenn die Gläser vergraut aus dem Geschirrspüler
kommen?
Sind
Getränkedosen wirklich so umweltschädlich wie Umweltverbände
und Politiker behaupten?
Wieviel
CO2 wird durch die Abschaltung eines Kernkraftwerkes eingespart?
Antworten:
Die Klimaanlage eines Autos wird üblicherweise nicht geregelt
sondern läuft ständig mit voller Leistung. Um die Temperatur
zu regeln wird die Heizung hinzugeschaltet. Ein Verbrennungsmotor
liefert hierfür mehr als genügend Abwärme und ein
Regeln der Kälteleistung würde die Herstellkosten erhöhen.
Unabhängig davon ob dies wirtschaftlich sinnvoll wäre,
wird das gemacht, was alle machen, möglicherweise auch weil
bei Verbrauchsmessungen und Prospektangaben die Klimaanlage ausgeschaltet
bleibt.
Die
Mengen Strom, die auf den Hotelinseln der Malediven benötigt
werden, lassen sich am günstigsten mit verbrennungsmotorbetriebenen
Generatoren erzeugen. Hierbei fällt genügend Abwärme
an, um Meerwasser (ebenso wie auf Seeschiffen üblich) durch
Verdampfung zu entsalzen.
Die
grauen Gläser im Geschirrspüler sind die Folge von Korrosion
und nicht von Belägen. Ein durchgerostetes Tor lässt
sich auch kaum mit einem effektiveren Reinigungsmittel reparieren.
Nicht
auf ermittelte sondern auf angenommene Umlaufzahlen der Mehrwegverpackungen
und angenommene mittlere Transportwege stützt sich die ursprüngliche
Begründung des Gesetzgebers für das Zwangspfand. Eine
wiederbefüllbare Pfandflasche die nach wenigen Befüllungen
zerbricht oder im Wald oder Mülleimer landet schneidet bei
der Umweltbilanz, sogar wenn sie in unmittelbarer Nähe der
Abfüllfabrik verkauft wurde, deutlich schlechter ab als eine
Getränkedose.
Die
CO2 Emission der Kraftfahrzeuge der Bedienungsmannschaft eines
Kernkraftwerkes auf dem Arbeitsweg ließe sich bei der Abschaltung
eines KKW möglicherweise einsparen.
Kraftwärmekopplung
EEG steht für Elektro-Enzephalographie, eine Methode zur
Messung elektrischer Gehirnströme oder aber für Erneuerbare-Energien
Gesetz. Der Inhalt ist vielen ähnlich unbekannt wie der des
KWK-Gesetzes [Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz]. Viele Betriebe
haben sich vor über zehn Jahren mit Blockheizkraftwerken
oder Kraftwärmekopplung im allgemeinen beschäftigt und
sind damals zu Amortisationszeiten von 50.000 und mehr Betriebsstunden
gekommen, was selbst bei einer intensiven Nutzung einen Zeitraum
von mindestens acht Jahren entspricht.
Die
beiden genannten Gesetze, in Verbindung mit einem Umdenken in
der Anlagentechnik, können die Amortisationszeit auf ein
Zehntel der damals veranschlagten Betriebsstunden reduzieren.
D.h. Amortisationszeiten von unter einem Jahr sind möglich.
Dies
gilt jedoch zum einen nur, wenn man nachwachsende Rohstoffe –
bevorzugt – Rapsöl einsetzt und wenn man statt klassischer
Kraftwärmekopplungen modifizierte Notstromaggregate verwendet.
Üblicherweise kommen in industriell genutzten Kraftwärmekopplungen
zum einen Turbinen zum Einsatz die z.B. für den Antrieb von
Hubschraubern oder Turboprop-Flugzeugen entwickelt wurden oder
große Kolbenmotoren, die eigentlich z.B. für den Antrieb
von Lokomotiven oder Schiffen gedacht sind. In Handwerks- oder
kleinen Gewerbebetrieben werden in Kraftwärmekopplungsanalagen
bereits seit 20 Jahren Kfz-Motoren verwendet. Die Antriebe in
industriellen KWK haben eine nahezu unbegrenzte Lebenserwartung,
eine Generalüberholung ist hier z.B. nur alle 90.000 Betriebsstunden
notwendig.
Notstromaggregate
basieren häufig auf LKW-Motoren. Wegen der sehr geringen
erwarteten Einschaltzeiten sind sie häufig mit Turboladern
ausgerüstet und für hohe Drehzahlen vorgesehen. Diese
Maschinen haben üblicherweise eine Lebenserwartung von einigen
hundert bis wenigen tausend Stunden.
Einige
Anbieter wählen nun einen Kompromiss hieraus. Die Drehzahlen
der eingesetzten Motoren sind zwar doppelt so hoch wie bei klassischen,
industriellen KWK mit entsprechend reduzierter Lebenserwartung,
sie werden aber nicht mit „Vollgas“ gefahren, wie
echte Notstromaggregate. Diese Maschinen werden üblicherweise
für eine zugeführte Brennstoffmenge von kleiner 1.000
kW (wegen der Zulassung) mit etwa 35% elektrischer und etwa 40%
thermischer Leistung geliefert.
Die
Kosten für die (thermische) Integration in einen vorhandenen
Betrieb wurden bei den genannten Amortisationszeiten nicht berücksichtigt,
da sie je nach maschineller Ausrüstung extrem unterschiedlich
sein können.
Dampferzeugung
Wärme wird in den weitaus meisten Betrieben als Dampf erzeugt
und im Betrieb verteilt. Kesselhersteller geben gerne den Wirkungsgrad
des Brenners oder des Kessels bei klar definierten, möglichst
optimalen Betriebsbedingungen an. Der Wärmebedarf in einem
Betrieb unterliegt erheblichen zeitlichen Schwankungen, so dass
die installierte Kesselleistung häufig ein vielfaches der
durchschnittlichen Wärmelast beträgt. Je nach gewähltem
Kessel kann der tatsächlich erreichte Wirkungsgrad sehr stark
von den Prospektdaten und Erwartungen des Betreibers abweichen.
Ein
Getränkehersteller stellte vor einigen Jahren seine Wärmeerzeugung
auf 4 Schnelldampferzeuger um, wobei er den (namhaften) Lieferanten
mit dem niedrigsten Angebotspreis wählte. Durch häufiges
automatisches Ein- und Ausschalten der Dampferzeuger mit notwendiger
Lüftung der Züge, erreichte die Gesamtanlage einen Wirkungsgrad
von deutlich unter 50%.
Druckluft
Der Einsatz von Druckluft zur Betätigung von Ventilen ist
eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Unter Berücksichtigung
der Drucklufterzeugung und üblicher Leckagemengen in einem
Druckluftnetz, erreicht der pneumatische Antrieb einen etwa um
den Faktor 100 schlechteren Wirkungsgrad als ein elektromotorischer
Antrieb. Da jedoch nur etwa 1kWh benötigt wird, um den pneumatischen
Antrieb eines Scheibenventils der Nennweite 80 eintausend mal
zu betätigen, kann eine Umrüstung auf elektromotorische
Antriebe, mit dem Ziel elektrische Energie einzusparen, nicht
wirtschaftlich sein. Bei der Neubeschaffung werden elektromotorische
Ventilantriebe nicht gewählt, da bedingt durch die geringeren
Stückzahlen und die vom Pneumatikantrieb gewohnten sehr kurzen
Öffnungs- und Schließzeiten, der Elektroantrieb deutlich
teurer ist als ein Pneumatikantrieb.
Die
Reduzierung des Druckes im Druckluftnetz reduziert direktproportional
die Druckluftkosten. Bei der Planung neuer Betriebsteile sollte
man zumindest im Vergleich die entsprechenden Investitionskosten
prüfen. Falls Druckluft eingesetzt wird, um einen Druck in
Puffertanks oder Füller aufzubauen, kann es wirtschaftlich
sinnvoll sein hierfür einen Kompressor, ausgelegt für
das benötigte geringere Druckniveau, dezentral aufzustellen.
Leckagen
in Druckluftnetzen können über die Hälfte der Gesamtkosten
der Drucklufterzeugung verursachen. Bei neuen Anlagen sollte der
(Nicht-) Druckluftverbrauch im standby-Betrieb eine fest vereinbarte
Funktion der Gesamtanlage sein.
Elektro-Pneumatische-Stellungsregler
nach dem Düse-Prallplatte Prinzip sind von fast allen Herstellern
pneumatischer Regelventile lieferbar und werden von vielen Lieferanten
wegen der geringeren Anschaffungskosten eingesetzt. Im Gegensatz
zu vollelektronischen Elektro-Pneumatischen-Stellungsreglern haben
sie jedoch den Nachteil des ständigen Luftverbrauchs. Da
die vollelektronische Variante kaum teurer ist, amortisiert sie
sich meist nach wenigen Monaten.
Als
ein Regler noch ein eigenes Bauteil und nicht ein „Stückchen
Software“ war, wurden deutlich weniger Stetig-Regler eingesetzt.
Für viele Regelaufgaben kann ein Auf-Neutral-Zu-Regler [dies
ist ein Regler, der nur regelt, wenn eine bestimmte Abweichung
zum Sollwert überschritten wird, d.h. wenn die Abweichung
klein genug ist, bleibt der Stellwert unverändert] z.B. in
Verbindung mit einem elektromotorisch betriebenem Regelventil
nicht nur Energie einsparen sondern auch Prozesse verlustärmer,
sicherer und damit kostengünstiger gestalten.
Kälteerzeugung
Der Einsatz von Kühlanlagen z.B. um
· Drücke bei der Abfüllung zu reduzieren
· Abfüllleistungen zu erhöhen
· Abspritzverluste zu reduzieren
kann wirtschaftlich sinnvoll sein. Die meisten Getränkeabfüllbetriebe
haben nur sehr eingeschränkte Erfahrungen mit Kühlanlagen.
Die Auswahl der Anlagenteile und des Kältemittels wird nicht
selten dem Lieferanten überlassen. In Brauereien, die seit
der Erfindung der Kühlmaschine künstlich erzeugte Kälte
verwenden, werden üblicherweise Ammoniakkälteanlagen
mit Direktverdampfung eingesetzt. Dies ist die mit Abstand wirtschaftlichste
Lösung für große Industriekühlanlagen. Ammoniak
hat ausgezeichnete thermodynamische Eigenschaften, hat ein äußerst
geringes Ozonschädigungspotential und selbst kleinste Leckagen
werden durch den sehr intensiven Geruch frühzeitig erkannt.
Das Genehmigungsprozedere ist jedoch etwas aufwendiger als bei
Anlagen mit Kohlenwasserstoffverbindungen als Kältemittel.
Wirklich schwere Unfälle mit Ammoniak aus Kühlanlagen
sind jedoch äußerst selten und können bei der
Auswahl des Kältemittels vernachlässigt werden.
Die
Differenz zwischen Verdampfungs- und Kondensationstemperatur bestimmt
den Wirkungsgrad maßgeblich. Als Faustformel gilt: Verringert
sich die Temperaturdifferenz um 1°C erhöht sich der Wirkungsgrad
um 3%. Luftgekühlte Kondensatoren und kleine, kompakte, preiswerte
Verdampfer vergrößern meist unnötig die Temperaturdifferenz
und damit die Betriebskosten. Ohne fachmännische Hilfe ist
die Diskussion mit Herstellern von Kälteanlagen erfahrungsgemäß
schwierig, da sie nicht nur sehr selbstsicher auftreten sondern
auch Argumente liefern, die für den Nichtfachmann häufig
nur schwer zu widerlegen sind. Bei der Beschreibung von Funktionen
und der Formulierung von Garantiewerten sollte man sehr umsichtig
vorgehen, da es dem Betreiber später kaum gelingen wird die
im Vertrag festgelegten Wetterbedingungen zum Abnahmezeitraum
bereitzustellen. Dies ist eine häufig verwendete „Hintertür“,
die man dem Anbieter versperren sollte.
CO2
und Stickstoff
CO2 und auch Stickstoff werden meist flüssig bezogen. Die
Wärme zur Verdampfung sollte bevorzugt dem kondensierten
Kältemittel der Kühlanlage entnommen werden, da sich
hierdurch der Wirkungsgrad der Kühlanlage deutlich verbessern
lässt.
Stickstoff
mit Restsauerstoffgehalten von < 0,5%, zur Unterdeckelbegasung
oder zur Druckbeaufschlagung eines Puffertanks oder Füllers,
lässt sich relativ preiswert durch Lufttrennungsanlagen mit
Membranen herstellen. Diese meist dezentral installierten Anlagen
weisen Amortisationszeiten von gewöhnlich 2 bis 3 Jahren
auf.
Getriebemotoren
Getriebemotoren, z.B. zum Antrieb von Scharnierbandketten werden
selten nach dem Wirkungsgrad ausgesucht. Häufig bleiben der
Wirkungsgrad und die Getriebeausführung bei der Anschaffung
unberücksichtigt. Bei der Angebotsbezeichnung „Stirnradgetriebemotor“
ohne weitere Zusätze handelt es sich fast immer um ein Schneckengetriebe
mit vergleichsweise bescheidenem Wirkungsgrad.
Flaschenkorrosion
Bis in die 70er Jahren wurde die Waschmaschinenlauge nach Lehrbuchmeinung
mit Temperaturen von über 80°C betrieben. Als dann Anfang
der 80er Jahre einige Abfüller Probleme mit sich auflösenden
Chromolux Etiketten hatten, reduzierten sie die Laugentemperatur
auf 65°C. Beim Einsatz anderer Etiketten wurde weiterhin eine
Temperatur von über 80°C als sinnvoll angesehen. Anfang
der 90er Jahre wurde die wiederbefüllbare Kunststoffflasche
in Deutschland flächendeckend eingeführt. Die Temperatur
in der Waschmaschine wurde nun für diese Flasche auf unter
60°C reduziert. Betreiber von wärmegedämmten Flaschenwaschmaschinen,
die auch Glasflaschen abfüllen wollten, bekamen Probleme
die Vorgaben für PET und für Glas einzuhalten. Flaschenkorrosion
hervorgerufen durch Waschmaschinenlauge, Additive und Bandschmiermittel
wurde nun ein wichtiges Forschungsgebiet.
Einflüsse
von Leim und anderem Schmutzeintrag wurden untersucht. Es wurde
festgestellt, dass sich in der Waschmaschinenlauge deutlich mehr
gelöster Leim und Karbonate [entstehen durch Neutralisation
der Natronlauge durch CO2; Bestimmung durch Ermittlung des p-
und des m-Wertes] befinden als Lauge. Da gelöster Kaseïnleim
die Lauge zum Schäumen bringt, wird Entschäumer in erheblichem
Maße zugesetzt. Dieser Cocktail hat ein nicht unerhebliches
Korrosionspotential gegenüber der wiederbefüllbaren
Kunststoffflasche. Insbesondere der Einfluss von Leim und Bandschmiermittel
wurde zunächst unterschätzt, und man berücksichtigte
diese Faktoren bei Laborversuchen nicht ausreichend.
Korrosion
an Glasflaschen ist seit langem bekannt. Die verschiedenen Einflussfaktoren
werden beständig ignoriert, da man vorgibt zu glauben, dass
man die Flaschen sonst für andere Abfüller, die die
gleiche Flasche benutzen, pflegen würde.
„...
wer nicht fragt bleibt dumm“, heißt es im Erkennungslied
der Sesamstraße. Durch das Tagesgeschäft oder auch
durch unbefriedigende Antworten haben einige offenbar verlernt
zu Fragen. Fortschritt ist nur möglich wenn man fragt, auch
wenn man nur sich selbst fragt.
Der
erste Gedanke ist sicherlich häufig der Beste. Durch ein
wenig hinterfragen kann es sein, dass der erste Gedanke nur der
zweitbeste wird und sehr viele Dinge erscheinen in einem anderen
Licht, wenn man sie von hinten beleuchtet.
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