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Welcher
technische Aufwand ist beim Karbonisieren wirtschaftlich?
Grundlagen
Neben
Alkoholfreien Erfrischungsgetränken werden insbesondere Bier,
Perl- und Schaumwein sowie entsprechende Mischgetränke mit
CO2 versetzt oder karbonisiert. Das gewollte Lösen anderer
Gase, wie z.B. Sauerstoff oder Stickstoff in Getränken findet
nur vereinzelt statt. Einige Karbonisieranlagen sind prinzipbedingt
ausschließlich zum Lösen von CO2 geeignet, andere Karbonisierungen
können auch andere Gase lösen bzw. sind hierfür
nachrüstbar.
Bei
den nachfolgenden Betrachtungen soll hierauf jedoch nur am Rande
eingegangen werden.
Die Mengen an CO2 die gelöst werden sollen
sind unterschiedlich hoch.
Alkoholfreie Erfrischungsgetränke enthalten
üblicherweise 5 bis 9 g/l CO2. Weine werden teilweise ebenso
wie „stille“ Wässer mit etwa 2,5 g/l karbonisiert.
CO2-Gehalte unterhalb 3 g/l bewirken nicht das typische CO2-kribbeln
auf der Zunge sondern verbessern zum einen die biologische Haltbarkeit
und erzeugen zum anderen einen Frischeeindruck.
In
Nordamerika oder in Betrieben unter nordamerikanischem Einfluss
ist die Angabe v/v statt g/l üblich. Die Angabe v/v sagt
aus: Volumen pro Volumen oder wieviel Liter CO2 unter at-mosphärischem
Druck in einem Liter Getränk gelöst sind. Da CO2 die
Dichte 1,977 kg/m3 hat, ist unter Berücksichtigung der Messgenauigkeit
von gelöstem CO2 die Umrechnung 1g/l ˜ 0,5 v/v. Bei
höheren CO2-Gehalten und bei Abnahmen von Anlagen kann eine
Umrech-nung durch Division mit der Dichte 1,977 statt der gerundeten
2 sinnvoll sein.
Das Lösen von Gasen ist abhängig von:
· Zusammensetzung und Inhaltsstoffe der Flüssigkeit
· Temperatur,
· Druck,
· Oberfläche und
· Zeit.
Üblicherweise
wird nicht gasfreies, destilliertes Wasser karbonisiert. Im einfachsten
Fall wird Tafel- oder Mineralwasser karbonisiert. Je nach Menge
und Art des Salzes ändert sich der Sättigungsdruck.
Dem Verfasser ist keine Quelle bekannt, die dies wissenschaftlich
und für die Praxis verwertbar untersucht hat. Es ist aber
bekannt, dass Sulfatwässer deutliche gerin-gere Sättigungsdrücke
benötigen als z.B. Hydrogencarbonat Wässer um die gleiche
Menge CO2 zu lösen. Mit steigendem Zuckergehalt (bei z.B.
Limonaden) nimmt der Sättigungsdruck zu. Es gibt somit keinen
„Wert für Mineralwasser“ oder für Limonaden,
Bier etc.. Alle verwendeten Formeln sind fehlerbehaftet und stimmen
nur unter einem einzigen Schnittpunkt der zahlreichen, möglichen
Einflussfaktoren, das gleichbedeutend damit ist, dass sie real
niemals stimmen können. Das heißt für die Praxis,
dass man bei allen auf den Sättigungsdruck basierenden Messverfahren
üblicherweise nicht den CO2-Gehalt sondern das Äquivalent
eines Messwertes zu einer Referenzflüssigkeit unter Referenzbedingungen
bestimmt. Obwohl dieser Fehler relativ groß sein kann, ist
die Meßmethode trotzdem praxisgerechter als eine wesentlich
genauere nasschemische Bestimmung. Dies scheint auf den ersten
Blick sicherlich ein Widerspruch in sich zu sein.
Wenn
man z.B. zwei Limonaden absolut gleich herstellt, die eine aber
mit Saccharose und die andere z.B. mit Aspartam süßt
und beide auf einen CO2-Gehalt einstellt, der einem Sättigungsdruck
bei reinem Wasser von 7,5 g/l entspricht, „spart“
man bei der zuckerhaltigen Limonade etwa 15 % CO2, da ja bei gleichem
CO2-Gehalt der Sättigungsdruck höher wäre oder
für den gleichen Sättigungsdruck weniger CO2 gelöst
werden muß. Obwohl die zuckerhaltige Limonade bei gleichem
Sättigungsdruck weniger CO2 enthält stimmt der „Kribbeleindruck“
auf der Zunge mit den identischen Messwerten überein.
Dies
stimmt aber nur, so lange nicht andere Gase die Karbonisierung
und die Messung stören. Wenn z.B. in einer abgefüllten
Flasche der Sättigungsdruck gemessen wird muß die Luft
im Flaschenhals vor der Messung entfernt werden. Dieses Entfernen
der Luft im Flaschenhals nennt man „sniften“, je nach
Referenzmethode wird einmal oder zweimal gesniftet. Unterlässt
man das sniften, wird die Luft mit erfasst und täuscht durch
die geringere Löslichkeit und eine damit verbundene höhere
Druckanzeige einen höheren CO2-Gehalt als bei korrekter Messung
vor.
Nach dem Henry Gesetz C= a(alpha) * P löst sich in reinem
Wasser bei 1013 mbar und 10°C:
[Erklärung der Tabelle: Luft enthält
etwa 21 % Sauerstoff, 78 % Stickstoff und 0,03 % CO2 und diese
Gase sind am Luftdruck genau zu diesen Anteilen beteiligt. Wenn
bei 10°C und 1013 mbar reiner Sauerstoff in reinem Wasser
gelöst würde, ergäbe sich eine Konzentration von
53 mg/l. Wenn nun Luft in reinem Wasser gelöst wird, löst
sich der Sauerstoff nur im Verhältnis seines Anteiles in
der Luft, d.h. 21 % der maximalen Lösung von 53 mg/l ergibt
11,1 mg/l. Bei den anderen Gasen in der Luft verhält es sich
analog]
Wenn
der Druck erhöht wird steigt die Löslichkeit direkt
proportional an. Ebenso ist eine Veränderung der Luftzusammensetzung
direkt proportional zur Löslichkeit bei sonst identischen
Bedingungen.
Wenn
nun ein zu karbonisierendes Getränk nicht ausreichend entgast
ist, steigt der Sättigungsdruck des Gasgemisches CO2 + Restgas
(meist Luft) im Getränk an. Damit verbunden sind dann höhere
Karbonisier- und Abfülldrücke, und daraus folgend höhere
Gasmengen zum Vorspannen für Puffertank und Füller und
eine geringere Abfüllleistung, sofern sie nicht anders z.B.
durch niedrigere Temperaturen oder eine entsprechende Kapazitätsreserve
des Füllers ausgeglichen werden kann.
Da
die Löslichkeit vom Absolutdruck abhängt ist es absolut
unsinnig Messgeräte mit Manometern auszustatten die den Relativdruck
messen. Das Sniften geschieht meistens nach „Gefühl“
und wenn dann per Hand geschüttelt wird, kann der Messfehler
über 10 % betragen, deshalb sollte man zum Vergleich das
Getränk regelmäßig sensorisch beurteilen. Es ist
zu empfehlen, vollautomatische Schüttelmaschinen einzusetzen,
die Druck und Temperatur während des Schüttelns messen
und automatisch sniften. Hiermit sind zwar keine wahreren aber
reproduzierbare Messwerte zu erzielen.
Karbonisierungen sind häufig in Mixern, die
die Verfahrensabschnitte Entgasen, Mischen und Karbonisieren in
einem Apparat zusammenfassen, integriert.
Einzel-Karbonisierungen
haben häufig mit den Schnittstellen und damit verbundenen
schwankenden Temperaturen, extremen, kurzfristigen Durchflussänderungen
und beträchtlichen Mengen von Fremdgasen, insbesondere mit
gelöster Luft zu kämpfen. Es ist auch möglich dass
die zugeführten Getränke bereits einen messbaren Anteil
an gelöstem Kohlendioxyd enthalten. Wenn vorhandene Karbonisierungen
aus Qualitätsgründen ausgewechselt werden sollen, sollte
zunächst das Umfeld genau betrachtet werden, denn stark schwanken-de
CO2-Gehalte haben häufig ihre Ursache im Umfeld der Karbonisierung.
Genauigkeitsanforderungen
(Garantiewerte) sollten sich ausschließlich auf die Reproduzierbarkeit
unter Einsatz eines klar definierten Referenz-Meßsystems
beziehen. Vorzugsweise sollten Getränke mit hohem und niedrigem
CO2-Gehalt für eine Abnahme ausgewählt werden.
Moderne
Steuerungen gestatten üblicherweise die Eingabe von Korrekturwerten
in der Rezeptur. Es sollte mindestens Eingaben einer Anfahrkorrektur
sowie Korrekturen für die Produktion und zwar jeweils jedes
einzelne Getränk vorhanden sein. Bei stark schwankenden Abfülltemperatur
kann eine Korrektur der Steilheit zusätzlich zur Nullpunktkorrektur
sinnvoll sein.
Die technischen Lösungen:
Tank
basierte Systeme
Der einfachste und älteste Apparat ist sicherlich der mit
Gas vorgespannte Tank.
An der Grenzschicht zwischen der Flüssigkeit
und dem Gas findet ein Gasaustausch gemäß der Partialdrücke
statt, d.h. das Gas wird von der Flüssigkeit aufgenommen
und direkt gelöst.
In
Abhängigkeit vom Getränk und von der Temperatur wird
der Druck gewählt und geregelt. Das System arbeitet weitgehend
unabhängig von einer eventuellen Vorkarbonisierung und auch
von anderen gelösten Fremdgasen, wie z.B. Luft bzw. Sauerstoff
in den üblicherweise vorkommenden Mengen. Es wird selbst
von starken Volumenstromschwankungen kaum beeinflusst und entspricht
weitgehend der üblichen Referenz-Meßmethode bei der
der Sätti-gungsdruck bestimmt wird und dem Gasgehalt einer
Referenzflüssigkeit (meist Wasser) bei gleichem Sättigungsdruck
gleich gesetzt wird.
Da
ein Gasaustausch entsprechend den Partialdrücken stattfindet,
würde sich das Gas im Tank mit der Zeit mit denen in der
Flüssigkeit vorher gelösten Gasen anreichern. Dieses
verhindert man indem man einen Teil des Gases ständig ersetzt.
Häufig werden diese Systeme mit einer Druckentgasung kombiniert,
so dass das zu ersetzende Gas aus dem Tank in einer vorgeschalteten
Druckentgasungsstufe genutzt werden kann. Man findet diese Karbonisierungen
deshalb fast ausschließlich als Bestandteil von Mixern.
Bei hohen gewünschten Gehalten an gelösten
Gasen arbeiten die tankbasierten Systeme mit guter Genauigkeit.
Sie sind robust und wartungsarm.
Durch
die Konstruktion benötigen sie eine aufwendigere Spülung
oder Reinigung bei Produktwechseln, haben durch den steten Gasverbrauch
höhere Betriebskosten und sind nur unzureichend auf niedrige
Gasgehalte einzustellen. Bei sehr niedrigen Gasgehalten müsste
der Tankinnendruck nahe oder sogar unter dem atmosphärischen
Druck liegen. Dies ist theoretisch zwar möglich, aber sicherlich
nicht wirtschaftlich praktikabel.
Die
Druckregelung der tankbasierten Systeme hat einen Regelfehler,
der absolut betrachtet nahezu konstant ist, d.h. bei geringeren
zu erzielenden Gasgehalten führt dies relativ zu überproportional
großen Fehlern in der Gaskonzentration. Da die Systeme auf
Sättigungsdruck beruhen, haben Temperaturschwankungen einen
großen Einfluss auf den Gehalt an gelösten Gasen, sofern
nicht eine automatische, funktionierende Temperaturkompensation
installiert ist.
In
vielen Betrieben, insbesondere für hochkarbonisierte Getränke
und bei einer überschaubaren Anzahl an Produktwechseln arbeiten
diese Systeme seit Jahrzehnten zufriedenstellend.
In-line
Systeme mit statischen Mischern
In-line Systeme sind meist mit statischen Mischern ausgerüstet.
Das Gas wird dem Flüssigkeitsstrom im berechneten Verhältnis
zugegeben. In statischen Mischern werden die Gasblasen zerschlagen,
um die Grenzfläche zwischen Gas und Flüssigkeit herauf
zu setzen. Gasblasen haben die Neigung sich nach kurzer „Reisezeit“
zu größeren Blasen wieder zusammenzuschließen,
deshalb sind mehrere statische Mischer hintereinander geschaltet,
um bis zur weitgehend vollständigen Lösung kleinste
Blasen mit möglichst großer Grenzschicht zu gewährleisten.
Die Probleme bei diesen Systemen sind im wesentlichen:
· bei schwankenden Durchflüssen ändern sich die
Druckverhältnisse, die Wirkungsweise der statischen Mischer
und auch der Anteil des nicht gelösten Gases,
· am Anfang der Anlage herrscht das höchste Konzentrationsgefälle
und der höchste Druck bei der größtmöglichen
Grenzfläche, das heißt beim Durchlauf durch die Anlage
werden die Voraussetzungen für eine vollständige Lösung
immer ungünstiger.
Der Druck im System sollte auch am Austritt noch
deutlich über dem Sättigungsdruck liegen, um den Anteil
nicht gelösten Gases zu minimieren. Bei kleinen und mittleren
Gasgehalten arbeiten diese Systeme sehr gut. Bei hohen Gaskonzentrationen
wären deutliche höhere Systemdrücke oder erweiterte
Lösungsstrecken wünschenswert, sie sind aus wirtschaftlichen
Überlegungen heraus aber nicht sinnvoll, da bei geringeren
Betriebskosten und dann ver-gleichbaren Investitionskosten bessere
System verfügbar sind..
Der große Vorteil dieser Anlagen ist, dass
Sie in bestimmten Grenzen von Temperaturveränderungen nur
wenig beeinflusst werden und als In-line System sehr einfach und
schnell zu reinigen sind.
Verbesserte In-line Systeme mit statischen Mischern
Um
eine gleichmäßigere Anströmung der statischen
Mischer zu erzeugen, hat ein Hersteller von Karbonisierungen eine
Umwälzleitung installiert.
Das heißt :
Strömung durch die statischen Mischer = Umwälzleistung
+ Anlagenleistung
Wenn
die Umwälzleistung groß genug gewählt wird, hat
die absolute Schwankung der Anlagenleistung einen relativ geringen
Einfluss auf die Strömung durch die statischen Mischer.
Ein Großteil des Produktes passiert die Anlage mehrfach,
dadurch können bei noch vertret-barem Aufwand auch mittelhohe
bis hohe CO2-Gehalte mit recht guten Ergebnissen erzielt werden.
Ein anderer Hersteller hat eine scheinbar geniale
Idee erfolgreich in die Praxis umgesetzt: Am Austritt der Lösestrecke
werden die ungelösten Gasblasen über einen Hydrozyklon
abgetrennt und am Eintritt wieder zugegeben. Dadurch wird eine
Lösung erreicht die theoretisch vollkommen unabhängig
ist von:
· Druck,
· Temperatur und
· Durchfluss sowie vom
· spezifischen Löslichkeitsvermögen
und selbst bei Prozessdrücken nur wenig oberhalb des Sättigungsdruckes
am Ausgang funktionieren muss. Das scheinbar geniale an diesem
System ist, dass sämtliche Gase und auch Gasgemische theoretisch
vollständig gelöst werden.
Da immer, selbst am Austritt der statischen Mischer
eine große Grenzfläche vorliegt, kann die Anzahl und
der damit verbundene Druckverlust der statischen Mischer deutlich
reduziert werden.
In
der Praxis haben sich bei diesem System zwei Haupt-Nachteile gezeigt:
Die Lösung erfolgt unspezifisch und unabhängig vom Löslichkeitsvermögen
des zugeführten Gases weitgehend vollständig, d.h. Verunreinigungen
im zugeführten Gas werden praktisch vollständig gelöst,
da selbst bei schlechtem Löslichkeitsvermögen die ungelösten
Gase abgetrennt werden und so oft zirkulieren bis sie vollständig
gelöst sind.
Die Problematik soll hier bei der Karbonisierung
von Bier an einem
Beispiel erläutert werden:
· CO2-Reinheit 99,8%,
· zuzusetzende CO2-Menge 1g/l.
d.h. in dem einen Gramm (1000 mg) befinden sich 2 mg Fremdgase.
Wenn man annimmt, dass die Fremdgase vollständig aus Luft
bestehen (21% Sauerstoffgehalt in der Luft), würden sich
im Bier 0,4 mg/l Sauerstoff lösen.
Der
Hydrozyklon sollte eigentlich ein sehr leichtes Spiel haben die
ungelösten Gasblasen von der Flüssigkeit zu trennen.
Da CO2 etwa 500 mal leichter ist als die zu karbonisierenden Getränke,
sollte es problemlos möglich sein die ungelösten Gase
über Gravitation abzutrennen. Durch die vorherrschenden Drücke
wird das Massenverhältnis ungünstiger (die Gasblasen
werden im Gegensatz zur Flüssigkeit komprimiert und dadurch
relativ gesehen schwerer). Kleinstblasen werden bei der angewandten
Technik des Hydrozyklons nur unzureichend entfernt. Bei einem
beleuchteten (!) Schauglas am Austritt der Karbonisierung können
die ungelösten Gasblasen visuell leicht nachgewiesen werden.
Düsensysteme
Düsensysteme sind fast so alt wie tankbasierte Systeme.
Die gebräuchlichen Systeme sind häufig nicht CIP-fähig
und müssen manuell gereinigt werden. Die Geräuschentwicklung
stellt häufig ein ernstzunehmendes Problem dar, falls der
Mixer mit einer derartigen Karbonisierung in der Abfüllhalle
steht.
Da
das Düsensystem das zugeführte Gas nahezu auf Molekulargröße
in der Flüssigkeit verteilen kann, kann es das Gas (CO2)
sehr schnell und entsprechend dem Löslichkeitsvermögen
praktisch vollständig lösen. Hierbei darf jedoch eine
Mindestströmungsgeschwindigkeit nicht unterschritten werden,
da sonst das Düsensystem wirkungslos wird.
Der
Einfluss von Druck, Temperatur und Löslichkeitsvermögen
ist relativ gering, da das CO2 proportional zudosiert wird und
sofern der Systemdruck am Austritt ausreichend hoch ist, das CO2
nahezu vollständig gelöst wird. Fremdgase stören
das System nicht, wobei selbstverständlich der Systemdruck
beim Vorhandensein von Fremdgasen entsprechend höher eingestellt
werden muß.
Konstruktiv war es über lange Zeit nicht
möglich funktionsfähige Düsensysteme für größere
Durchflussmengen zu realisieren, so dass bis zu zehn parallel
geschaltete Düsen lange Zeit den Stand der Technik bestimmten.
Nun ist vor wenigen Jahren eine Düse entwickelt
worden, die die Vorteile des Düsenprinzips voll anwendet
jedoch für Durchflussleistungen
· von 20 bis 2000 hl/h in einer einzelnen Düse bereits
physisch gebaut wurde, die
· voll CIP-fähig und von vielen unbemerkt inzwischen
· über 400 mal im Einsatz ist.
Insbesondere Brauereien setzen Anlagen, die diese
Düse verwenden, bisher ein. Im Bereich der alkoholfreien
Erfrischungsgetränke sind Karbonisierungen, die auf dieser
Düse basieren noch nahezu unbekannt.
Bei
sehr großen Leistungsbereichen, wenn z.B. eine Anlage 0,2
l Flaschen ebenso wie 2,0 l Flaschen füllen soll, ist es
beim Düsensystem sinnvoll den Strom je nach Abfüllleistung
auf einen oder 2 Ströme zu verteilen. Um den Systemdruck
zu reduzieren, kann es ferner insbe-sondere bei stark schwankenden
Leistungsbereichen sinnvoll sein, den Düsen statische Mischer
nachzuschalten.
Um systembedingte Fehler der Proportionalregelung
in inline-Systemen auszuschließen, ist es wie bei der inline
Mischung sinnvoll hier eine Fuzzy-Logik einzusetzen.
Abb.: Inline Karbonisierung als Bestandteil eines
Inline Mixers
Schlussfolgerungen
Wenn ein einzelnes System allen anderen in allen Punkten überlegen
wäre, würde es die anderen Systeme in Kürze nicht
mehr geben.
Sicherlich
ist es für die meisten Anwender nicht notwendig ihre vorhandenen
Karbonisierungen aus qualitativen Gründen auszuwechseln sofern
nicht neue Produkte (niedrige CO2-Gehalte) dies verlangen.
· Kürzere Umstellzeiten und
· weniger Produktverluste
können insbesondere in Verbindung mit einer deutlichen
· CO2-Einsparung
aus rein wirtschaftlichen Gründen eine Neuanschaffung rechtfertigen.
Die Möglichkeit andere Gase wie Sauerstoff, Stickstoff oder
Argon zu lösen, haben die meisten heute installierten Anlagen
nicht und können auch damit nicht nachgerüstet werden.
Somit ist für Anwender, die planen andere Gase als CO2 zu
lösen, der optimale Zeitpunkt, auch die Wirtschaftlichkeit
der vorhandenen Karbonisierung auf den Prüfstand zu stellen.
Inline-Karbonisierungen
haben normalerweise geringere Betriebskosten als tankbasierte
Systeme. Selbstverständlich muß der CO2 -Verbrauch
eventueller Puffertanks berücksichtigt werden. Wobei Puffertanks
in Inline-Anlagen bei den meisten alkoholfreien Erfrischungsgetränken
ohne Qualitätsbedenken mit Sterilluft oder Stickstoff (aus
Lufttrennungsanlagen) beaufschlagt werden können, was die
Betriebskosten deutlich senken kann.
Zusammenfassung
Ein
Verständnis der physikalischen Grundlagen ist der Ausgangspunkt
für die wirtschaftlich richtige Auswahl der Karbonisierung.
Wenige
Produktwechsel, geringe Betriebsstunden und ausschließlich
hochkarbonisierte Getränke sprechen für einfache, tankbasierte
Systeme.
Bei geringen CO2-Gehalten insbesondere bei sehr
gleichmäßigen Leistungen, wie sie z.B. beim Karbonisieren
von Bier während der Filtration vorkommen reichen Inline
Systeme mit statischen Mischern und Proportionalregelung häufig
aus.
Bei anspruchsvolleren Aufgabenstellungen insbesondere,
um ein großes Spektrum von CO2-Gehalten und Durchflussleistungen
abdecken zu können, sind Düsen oder Kombinationen von
Düsen und statischen Mischern häufig die wirtschaftlichste
Lösung.
Die
Wirtschaftlichkeit von Inline-Karbonisierungen verbessert sich
weiter, wenn Puffertanks nicht mit CO2 sondern mit Sterilluft
oder Stickstoff aus vor Ort installierten Lufttrennungsanlagen
beaufschlagt werden.
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